Spaziergang durch das Lehenviertel und Fahrt mit der Zacke zum Haigst

Führung mit Elke Beßenroth durch den Stuttgarter Jugendstil
am Freitag, den 13. Mai um 14.00 Uhr

Der Flurname “Lehen“ deutet auf eine als Leihgut überlassene landwirtschaftliche Fläche hin, die den Betreiber zu Diensten und Abgaben an den Lehnsherrn verpflichtet. Ab 1900 entwickelte sich die Stadterweiterung in das südliche Gebiet hinaus mit großen Plätzen, geometrischen Straßen und meist fünfstöckigen Mietshäusern, die im Historismus und beginnenden Jugendstil reich verziert waren. Kleine Geschäfte und Handwerksbetriebe vereinen bis heute das Wohnen und Arbeiten in den unter Denkmalschutz stehenden, vom Krieg verschonten Straßenzügen. Lassen Sie sich überraschen vom Wandel des Marienplatzes im Laufe der Zeit, fahren Sie mit der Zacke zum Haigst und lernen Sie die Bedeutung der Alten Weinsteige für Wein- und Warenverkehr kennen.
Ein Ausklang fand im Café List, Liststraße 25 statt.

200 Jahre Brunnenverein und Cannstatter Kurpark *Monte Pincio Schwabens*

Sonderführung im Museum Klösterle mit Olaf Schulze
am Freitag, den 8. April 2022 um 15.00 Uhr

Nicht zu den sieben Hügeln Roms gehörend hat man von der im nördlichen Stadtgebiet gelegenen Anhöhe eine wunderbare Aussicht auf die Stadt und den Petersdom. Ähnlich die Aussicht von der Plattform im oberen Teil des Kurparks, entstanden aus der einst felsigen Oede des Sulzerains, auf das vom Neckar umschlungene Bad Cannstatt und seine Altstadt. Vor rund 200 Jahren wurde die als Brunnenverein bekannte Vereinigung unter reger Mithilfe des Königs Wilhelm I. ins Leben gerufen und bestimmte weitgehend die Entwicklung der Parkanlagen wie die der Bäderkultur. Eine stolze und spendable Bürgerschaft verewigte sich mit namhaften Donationen wie Brunnen, Statuen und Standbildern im Gelände. Aus Anlass des Jubiläums stiftet der Bürgerverein heuer eine stattliche Rotbuche für das Cannstatter Arboretum, das zu einem Wahrzeichen des Ortes geworden ist.
Ein Ausklang fand im Café Rathaus statt.

Bürgerverein spendet stattliche Rotbuche

In der knackigen Kälte des ausgehenden Novembers begrüßen die Mitglieder des Bürgervereins Bad Cannstatt e. V. ein neues „Mitglied“ im oberen Kurpark. Am Ende der großen Liegewiese, nahe Schachbrett und dem Stifterpavillon soll der Baum des Jahres 2022, eine Rotbuche (fagus sylvatica) über die nächsten Jahrhunderte zur eindrucksvollen Persönlichkeit heranwachsen. Zunächst steil aufragend weitet sich das Kronenwachstum im mittleren Alter und kann dann bis zu 600 Quadratmeter beschatten. Ein willkommener Effekt für künftige Schachspieler im viel besuchten Cannstatter Arboretum. Seinen Namen hat das im Laubwald weit verbreitete Gewächs mit frischgrünem Sommeraustrieb übrigens vom rötlichen Schimmer des Holzes. Stadthistoriker Olaf Schulze gibt Aufschlüsse über die Entwicklung der Parkanlagen, deren 200jähriges Jubiläum Anlass für die Aktion des Bürgervereins ist. Auf Fotos sind die Beiträge und Donationen einer selbstbewussten und großzügigen Bürgerschaft früherer Zeit dargestellt, wie Brunnen, Alleen, Standbilder und Denkmäler. Gleich mehrere Vereine engagierten sich um die Anlagen, deren Anfang und Werdegang derzeit in einer anschaulichen Ausstellung im Klösterle als Monte Pincio Schwabens in Erinnerung gerufen wird.

                                                                Reinhard Staib